Freiplastik Röhrenkunst
Künstler unbekannt
Nach Zeitzeugenberichten vermutlich die Lehrlingswerkstatt
Jahr der Entstehung unbekannt
Diese Skulptur ziert den Eingangsbereich des heutigen Dezernates „Planen und Bauen“ der Stadt Leverkusen. Der oder die Künstler sowie das Jahr der Errichtung sind unbekannt. Dennoch ist die Skulptur eine attraktive Ergänzung zu den Sachbauten auf dem Gelände der ehemaligen Kolonie 1 und der Ledigenwohnheime, die um 1900 mit dem Umzug von Bayer an den Rhein errichtet wurden. Diese Häuser waren Quartier der neuzugezogenen Arbeitskräfte. Vor dem Ersten Weltkrieg kamen Wanderarbeiter, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Flüchtlinge einquartiert. Es folgten Ende der 1950er-Jahre „Gastarbeiter“ aus Italien oder dem ehemaligen Jugoslawien. Anfang der 1970er-Jahre waren die Häuser so abgewohnt, dass Bayer den Abriss und den Neubau von Lehrlingswohnheimen beschloss. Qualifizierte Auszubildende wurden damals überregional in NRW rekrutiert und in Wohnheimen untergebracht.
In der Ausbildung lernten Schlosser, Metallröhren des Anlagenbaus zu verbinden und zu formen. Zu Zeiten des Arbeitsdirektors Weise ging man dazu über, diese Grundqualifikationen unter Anleitungen von Künstlern mit künstlerischen Übungen zu verbinden. So lernten die Jugendlichen einerseits das selbständige „Planen, Durchführen und Kontrollieren“ ihrer Produkte und andererseits die Abstimmung im Team, da die Werke arbeitsteilig in Gruppen gefertigt wurden. Das Errichten von Skulpturen förderte die Kreativität und den Schaffensstolz der jungen Handwerker.
Die Errichtung eines solchen Werks vor dem ehemaligen Lehrlingswohnheim scheint eine plausible Erklärung für das Kunstwerk. Es charakterisiert einen wesentlichen Abschnitt der Wiesdorfer Stadtentwicklung einerseits als Quartier für qualifizierten Nachwuchs in den 1970er-Jahren und andererseits als eine innovative Ausbildungsgestaltung bei der Bayer AG. Der Konzern war größter Ausbildungsbetrieb in NRW und auf dem Gebiet neuer Ausbildungskonzepte in Deutschland führend. Leverkusen galt mit der Entwicklung zur Großstadt als kunstorientierte Stadt für kreative junge Bürger.
Alle Stationen dieser Tour
- Neulandpark
- Odo Rumpf: Windkinetische Plastik „Superman“ 2005
- Friedrich Engstenberg: Rheinpforte 2005
- Eberhard Foest: Namenlos
- Lilli Schulz: Krieg schach-matt
- Lüder Seedorf: Energie
- NN: Setzungspegel / „Pfahlsitzer“
- Odo Rumpf: Dino
- Peter Nettesheim: Fünf Fahrradfahrer
- Andreas H. Groten: Engelsstuhl
- Wiesdorf
- Kurt Arentz: Paulinchen „Pohnke“
- NN: Freiplastik Röhrenkunst
- Eberhard Foest: Brunnen
- Alf Lechner: Kreis Rhythmus
- Eberhard Foest: Verkehrsinsel
- Gottfried Gruner: Aquamobil (verschwundene Kunst)
- NN: Unbekannter Künstler (vergessene Kunst)
- Michael Salge: Läufer
- Odo Rumpf: Velociraptor
- Friedrich Engstenberg: Konversation
- Norbert Kricke: Raumplastik
- Arnold D’Altri: Tanzende Gruppe
- Alicia Penalba: Fontaine Monumentale
- Francesco Marino di Tena: Formen und Räume in Action
- Lilli Schulz: 3 Skulpturen anlässlich der FIFA Weltmeisterschaft im Frauenfußball
- Alkenrath und Schlebusch
- Hans Uhlmann: Mahnmal zum Gedächtnis des Widerstandes im Dritten Reich
- Kurt Arentz: Jacob Salentin von Zuccamaglio
- Eberhard Foest: Bergisches Tor
- Eberhard Foest: 16 Figuren
- Max Pohl: Große Gruppe
- Karl Hartung: Heilende Kraft
- Henri Nouveau: (Henrik Neugeboren) Hommage à Johann Sebastian Bach
- NN: Junge & Mädchen am Klinikum Schlebusch