Niederfeldstraße

Ansicht Nord

Hochbunker Niederfeldstraße

Im Hinterhof an der Niederfeldstraße befindet sich ein großer 2-geschossiger Bunker, heute umschlossen von Wohnbebauung. Dieser Bunker wurde durch die Firma Jos. Weiser und Söhne von November 1941 bis Mai 1944 erbaut als zweigeschossiger Hochbunker über einem längsrechteckigen Grundriss von ca. 15 x 61 m. Er befand sich in behelfsmäßiger Zivilschutznutzung von Juni 1944 bis zum 30. April 1945.

Er wird über vier eingeschossige Eingangsschutzbauten an den Gebäudeecken der Längsseiten erschlossen, die die dahinterliegenden Gasschleusen vor Splittereinwirkungen schützen. Die Schmalseiten sind durch eine vorgelegte Rundbogen-Arkatur gegliedert. Den oberen Abschluss bildet eine leicht zurückspringende Deckplatte von 2m Stärke. Die innere Erschließung erfolgt durch zwei doppelläufige Treppenhäuser. Der Bunker verfügte über 350 Liege- und 590 Sitzplätze. Die Gesamtherstellungskosten beliefen sich auf 656.822,41 Reichsmark. Weitere Details im Audio zur Baugeschichte.

Wegbeschreibung

Wir fahren weiter Richtung Rhein, und am Ende des Parks biegen wir nach rechts in die Kaiserstraße, fahren bis zur Kreuzung Dhünnstraße und biegen nach links ab. Weiter geht es auf der Dhünnstraße Richtung Rhein bis zur Einmündung Niederfeldstraße. Hier biegen wir links in die Niederfeldstraße. Gleich nach dem ersten Gebäude biegen wir wieder links ab und fahren auf den dortigen Garagenhof. Rechts erkennt man den Bunker. Danach fahren wir zurück auf die Niederfeldstraße, und nach 2 weiteren Gebäuden wiederum links auf einen Parkplatz der sich an der Längsseite des Bunkers erstreckt. Von hier aus kann man den Bunker betrachten.

Straßenkarte mit Wegeführung (Rot = Ziel)
Ansicht West
Ansicht Süd-West

Geschichte

Der Bunker ist ein Denkmal. Er befindet sich heute in Privatbesitz und soll Innen relativ gut erhalten sein.


Audio: Baugeschichtliche Details zum Bunker Niederfeldstraße


Audio: Augenzeugenbericht Franz Gruß

Heutige Nutzung

Derzeit erfolgt keine Nutzung. Es wird im Rahmen einer Neukonzeptionierung des Viertels eine Bebauung auf dem Dach zu Wohnzwecken diskutiert. Entwürfe dazu lieferte das vom Eigentümer beauftragte Architekturbüro Büro Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner aus Köln.

 
3D-Animation Bunker Niederfeldstraße

Was man mit Hochbunkern machen kann

Die Nutzung von Hochbunkern nach Ende des Krieges erfolgte in vielfältiger Weise – sofern die Besatzer einer weiteren Nutzung zustimmten und auf eine Entfestigung (Sprengung) verzichteten.

Zunächst galt es, die durch Bombardierung bedingte Zerstörung von Wohnraum und die daraus resultierende massive Wohnungsnot zu mildern. Diese wurde weiter verschärft durch Flüchtlingsströme.

Dazu wurden die vorhandenen Bunker anfangs unverändert genutzt, was zu teilweise katastrophalen wohnlichen und hygienischen Bedingungen führte, durch fehlende Belüftung, Belichtung und sonstige Infrastruktur.

Etwas verbessert werden konnte das dann durch Einbau von Öffnungen (durch gezielte Sprengungen). Derartige umgebaute Bunker wurden relativ lange genutzt und teilweise Jahrzehnte später durch Renovierungen an modernere Bedürfnisse angepasst.

Bunker Max-Holthausen-Platz mit Wohnungen

Andere Beispiele sind die Überbauung bzw. Aufstockung von Bunkern mit zeitgemäßen Aufbauten und Gestaltungen.

Es gibt viele Beispiele hierfür. Für den Standort Niederfeldstraße wurden im Rahmen einer Stadtteil-Neukonzeption Entwürfe für eine Nutzung des Bunkers für Wohnzwecke durch das Büro Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner PartmbB gefertigt, die derzeit in der Diskussion sind. Das Büro hat uns zur Abbildung einige Entwurfsskizzen zur Verfügung gestellt.

Bunker mit Aufstockung am Beispiel Hertastraße, Köln
Lageskizze Niederfeldstraße Vogelschau
Bunker mit Aufstockung Niederfeldstraße, Skizze
Bunker mit Aufstockung Niederfeldstraße, Ansicht

Bildnachweise

Fotos: © Roland Schaper
Skizzen und Entwürfe zu Umbau: © Jankowski Bürgener Architekten Stadtplaner
Animation: © Fachbereich Kataster und Vermessung, Geodatenmanagement, Stadt Leverkusen