Marktplatz

Marktplatz mit Sicht zur Herz-Jesu-Kirche

Marktplatz mit Luftschutzkeller

Etwa In der Mitte des Marktplatzes befand sich eine öffentliche Toilettenanlage. Dieser öffentlich zugänglicher Keller wurde durch den Einbau von Deckenverstärkungen und gasdichten Metalltüren verstärkt, um eine Nutzung für zivile Luftschutzzwecke zu ermöglichen. Diese Maßnahmen aus der Anfangszeit der Bedrohung durch Luftangriffe wurden ähnlich wie in anderen öffentlichen Gebäuden (z.B. Schulen, Amtsgebäude, Krankenhäuser) durchgeführt. Es existieren von einigen öffentlichen Gebäuden Bauzeichnungen, wo diese Verstärkungen eingezeichnet sind, und dann auch so gebaut wurden. Details zu diesem Objekt sind allerdings kaum bekannt.

Wegbeschreibung

Von der Evangelischen Christuskirche fahren wir links durch die Dönhoffstraße in Richtung Rhein zum Marktplatz und dort bis etwa zum Eingang der ehemaligen Toiletten. Hier befand sich ein Luftschutzkeller.

Straßenkarte mit Wegeführung (Rot = Ziel)

Geschichte

Am 26. Oktober 1944 erhielt der Markplatz im Rahmen der größten Bombardierung Leverkusens einen Bomben-Volltreffer. Fast 50 Menschen im Keller starben. Der Bereich wurde dann zugeschüttet, ohne die Opfer zu bergen. In den damaligen Aufzeichnungen wurde diese Tatsache totgeschwiegen und nichts erinnert an diesen Zwischenfall und es gibt lediglich Zeitzeugenberichte aus Erzählungen.

Der Marktplatz war zugleich die zentrale Sammelstelle, auf der die Toten nach Luftangriffen zur Identifikation durch Angehörigen gebracht wurden. Ein Ort des Grauens, an den die Bevölkerung sich nicht gerne erinnert.


Audio: Zeitzeugenbericht Franz Gruß

Heutige Nutzung

Nichts mehr erinnert an diesen Ort. In den nach dem Krieg neu errichteten Gebäuden rund um den Markplatz wurde im Kellergeschoß wieder eine öffentliche Toilette eingebaut, die mit der ursprünglichen, im Krieg zerstörten nichts zu tun hat.

Bildnachweise

Fotos: © Roland Schaper