Künstlerbunker Karlstraße

Bunker Karlstraße, Ansicht Süd-West

Dieser Bunker ist der größte Bunker, der in Leverkusen gebaut wurde, und zeichnet sich durch seine besondere Architektur aus und durch eine sehr intensive und erfolgreiche Nachnutzung, die durch umfassende Umbaumaßnahmen nach dem Ende des Krieges erreicht werden konnte. Der Bunker wurde in den 1930er Jahren als Zivilschutzbunker für die Bewohner der Eisenbahnersiedlung und der Opladener Neustadt gebaut. Der ältere Teil der Bunkeranlage ist der östliche, später wurde das Gebäude mit einem dreigeschossigen Langbunker ergänzt. Der Hochbunker schützte seine Insassen mit 2,50 Meter starken Mauern aus Stahlbeton. Erfolgreiche und intensiver Nachnutzung in den letzten Jahrzehnten durch Künstlervereinigung, Studiobühne und Junges Theater.

Wegbeschreibung

Vor Gallodini überqueren wird die Werkstättenstraße und gehen an den Restaurants vorbei über die Rampe auf die Campusbrücke. Auf der Campusbrücke schauen wir in Richtung Westen und erkennen etwas links vom Hochhaus den Turm des Künstlerbunkers in der Karlstraße. Wir überqueren die Bahngleise und gehen durch den Brückenpark und durch die kurze Friedrich- List-Straße bis zur Bahnallee, und gehen diese nach links, am Bunker vorbei, und gehen dann rechts in die Karlstraße zum Eingang des Bunkers.

Straßenkarte mit Wegeführung (Rot = Ziel)
Ansicht Süd-Ost
Ansicht Nord

Architektur

Auffallend ist die turmartige Gestaltung des siebengeschossigen Hochbunkers mit seinem langgestreckten dreigeschossigen Anbau und dem vorgesetzten 10 Geschossigen Lüftungsturm. Die Baukörperanordnung ähnelt dem einer Kirche, damit der Bunker aus der Luft nur schlecht ausgemacht werden kann.

Die Erschließung erfolgt über zwei querorientierte passagenartige Schleusen an den Stirnseiten des Flachbunkertraktes. Durch eine der kath. Kirche St. Michael in Opladen ähnliche Baukörperausformung (Flachbunkertrakt mit Satteldachüberdeckung, in Verbindung mit dem 1geschossigen Pultdachanbau als „Kirchenschiff“, der Hochbunkertrakt mit Arkadenaufsatz und Zeltdach als „Kirchturm“ wirkend, beide Trakte mit Natursteinverblendung geplant), sollte zum einen ein städtebaulicher Schwerpunkt innerhalb der prägenden Umgebungsbebauung der Opladener Neustadt als auch eine verbesserte Tarnwirkung gegenüber Fliegeraufklärung erreicht werden.

Wohl bedingt durch die Kriegsereignisse wurden die zur Tarnung dienenden Dachaufsätze und die beabsichtigte Natursteinverblendung der Sichtflächen der Baukörper nicht fertiggestellt, so daß die dem zivilen Luftschutz dienende Bunkeranlage heute nur als „stadtbildwirksamer Rohbau“, auffällig gegliedert durch stockwerksweise umlaufende Gesimsbänder, mit dem nach dem Krieg eingebrochenen Fenstern in Erscheinung tritt.

 

Heutige Nutzung

Junges Theater Leverkusen
www.jungestheater.net

Künstlerverein Bunker Karlstraße e.V.
www.kuenstlerbunker-lev.de

Studiobühne Leverkusen e.V.
www.studiobuehne-leverkusen.de

Geschichte

Nach Entfestigung durch Einbau von großflächigen Fenstern Nutzbarmachung , zunächst für Wohnzwecke, später als Ateliergebäude für lokale Künstler seit mehr als 30 Jahren und für Schulungszwecke.

Entwurf Bunker Ansicht Nord
Quelle: UD Stadt Leverkusen, Leverkusener Denkmäler zum Thema „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“2019

 


Audio: Bunker Karlstraße Zeitzeugenbericht Toni Blankerts

Bomben auf Opladen
Quelle: Bomben auf Opladen, Karin Hastenrath, 2017

Bildnachweise

Fotos: © Roland Schaper
Bauzeichnung: UD Stadt Leverkusen, Leverkusener Denkmäler zum Thema „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“2019
Historisches Bunker Foto: Bomben auf Opladen, Karin Hastenrath, 2017